Schlechte Workshop-Einstiege – und wie es besser geht

Jul 31, 2023 4:16 pm

Hallo ,


tool tip first: Bei AppSumo gibt es gerade wieder ein neues Videokonferenztool, das eine Alternative zu Zoom sein will.

Ich habe Sessions gestern gekauft und schon kurz getestet. Cool sind auf jeden Fall die Agenda, die automatische Transkription und andere Nachbereitungs-Features. Wenn ihr gemeinsam mit mir Sessions testen wollt, dann beteiligt euch an diesem Doodle. An dem Termin mit den meisten Votes richte ich dann ein Test-Meeting für uns ein. (Wenn ihr selber schauen wollt: hier gibt es Sessions bei AppSumo, mein Affiliate-Link)


zum Termin-Doodle


okay, reden wir nicht mehr über Tools, sondern gute und schlechte Workshops:


3 Wege, deinen Workshop-Einstieg zu ver💩en

Ich gebe nicht nur gerne Workshops, ich nehme auch gerne daran teil. Natürlich habe ich da berufsbedingt einen aufmerksamen und kritischen Blick. Und manchmal finde ich schon in den ersten paar Minuten etwas, was mich stört. Teilweise sind das Dinge, die sogar als „gute Praxis“ gelten und so gelehrt werden. Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen und verrate euch, welche Workshop-Einstiege ich vermeiden würde – und wie es besser geht:


(1) Die ellenlange Vorstellung inklusive Selbstbeweihräucherung

Sich selbst zu Beginn eines Workshops vorzustellen gehört sich allein schon aus Höflichkeit. Allerdings nutzen manche Dozent:innen die ersten Minuten, um auch noch gleich ihren Lebenslauf runterzurattern und ihre Erfahrungen aufzuzählen. Der Gedanke dahinter ist meist, durch die ausführliche Selbstvorstellung die wahrgenommene Credibility zu stärken und so die Teilnehmer:innen dazu zu bringen, aufmerksam zuzuhören, mitzumachen und Respekt zu zeigen.


Jetzt gibt’s aber ein kleines Problem mit Vorstellungen: Entweder die Leute kennen dich schon (und sind vielleicht sogar nur deinetwegen da!), dann ist die Vorstellung überflüssig, oder sie sind des Themas wegen da – dann ist die Vorstellung irrelevant. Ich bin ja dort, um X zu lernen – mir egal, an welcher Uni du studierst hast und an welchen Projekten du schon mitgewirkt hast.


In beiden Fällen verschwendest du mit deiner Vorstellung nur die beiden wertvollen Ressourcen Zeit und Goodwill.


Wie macht man es besser? Kürze deine Vorstellung so, dass sie in zwei Sätze passt. Und mische die Credibility-Facts lieber in deinen Input unter, alá „Ich hab ja schon 3x den Iron Man gemacht und es läuft immer wieder auf diese fünf Trainingsprinzipien hinaus…“


(2) Die minutengenaue Agenda

„Heute machen wir dies, danach das, und nach der Mittagspause noch eine Übung zu diesem und jenem“ – das ist Standard und wird so auch oft gelehrt. Das Argument dafür, zum Einstieg in den Workshop eine ausführliche Agenda vorzutragen ist häufig, dass damit den TN Orientierung geboten werden soll. Ich verstehe den Punkt, und logistische Sachen wie den Startzeitpunkt und die Dauer der Mittagspause zu kommunizieren, unterstütze ich auch.


Aber darüber hinaus vertrete ich die Meinung, dass wir den TN nicht den inhaltlichen Ablauf unseres Workshops verraten müssen. Denn auch das kann wieder negative Effekte haben. Zum Beispiel könnten Leute denken „Ach, Praxisübung klingt nicht so wichtig – da kann ich ja guten Gewissens eher abhauen“. Oder sie verlieren direkt am Anfang Motivation, weil ein für sie wichtiges/interessantes Thema (vermeintlich) nicht auf der Agenda steht.


Deswegen bin ich Fan von: einfach loslegen und die Leute von Anfang an in den Workshop „reinholen“ und begeistern.


Wie macht man es besser? Beim nächsten Kurzworkshop einfach mal auf die Agenda verzichten und schauen, was passiert 🙂 Faustregel: je kürzer der Workshop, desto weniger wird eine Agenda benötigt.


(3) Der Einstieg mit „Zahlen und Fakten“

Das hier ist mein absoluter Hass-Einstieg! Und leider wird auch dieser oft schon in der Schule gelehrt, wo man das Referant mit einem bekannten Zitat oder einer interessanten Zahl starten soll.


In meinem Bereich der Social-Media-Kommunikation beginnen Workshops und Vorträge dann oft damit, herunterzurattern, wie viele Millionen Nutzer:innen die jeweiligen sozialen Netzwerke haben oder dass sich die durchschnittliche tägliche Mediennutzungszeit der Deutschen im Vergleich zur Vorjahresstudie um 2,3 Minuten erhöht hat… Puh, da werde ich ganz schläfrig! 😴


Ich hasse dieses mit-Zahlen-um-sich-schmeißen aus verschiedenen Gründen:


  • es ist ausgelutscht
  • es ist faul – Come on, Zahlen von Wikipedia oder der Onlinestudie kopieren kann jede:r!
  • es ist zu abstrakt
  • es ist irrelevant


Was nutzt es mir für meine Social-Media-Strategie zu wissen, ob LinkedIn 730, 830 oder 930 Millionen User:innen hat? Ob Otto-Normal-User 85, 101 oder 123 Minuten in den Sozialen Netzwerken verbring? Genau, nix!


Wie macht man es besser? Bitte auf die große Zahlenschlacht verzichten und lieber mit einer konkreten Case Study anfangen.


Das waren meine Top 3 Negativbeispiele für Workshop-Einstiege. Wie es besser geht lernst du natürlich in meinem Workshop Accelerator. Du bist ungeduldig und willst dich schonmal allein weiterbilden? Schau dir doch diesen Beitrag mit meinen Buchtipps an!


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Bis dann, Katrin

(Denk dran beim Doodle mitzumachen, falls du gemeinsam mit mir Sessions testen willst.)

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