Tod eines Handlungsreisenden

Jan 20, 2025 12:32 pm

Vordrängeln ohne was zu den Weggedrängelten zu sagen ist grundsätzlich kackdreist. 


Auch beim Bäcker.


Auch vormittags.


Auch wenn es eine Rentnerin macht, die natürlich nicht so viel Zeit hat wie ich.


Weil ich aber einen wirklich entspannten Morgen hatte, machte das weder etwas mit meinem Puls noch mit mir.


Ich bin dieser Rechtsüberholerin sogar sehr dankbar!


Hätte sie es nicht gemacht, wäre mir ein wundervoller Moment entgangen.


Ein Augenblick, der noch sehr lange mietfrei in meinem Kopf wohnen wird. 


Zielsicher zeigte ihr Finger auf ein Gebäck, das ich bisher weder wahrgenommen hatte, noch hätte benennen können.


Der Auftrag an den Konditor war offensichtlich gewesen:

hier ist weißes Mehl, hier ist Zucker. Gib alles! Brauchst Du noch Puderzucker?


Ein zweihändebreites, weiß leuchtendes Erntedankfest, mit fluffigem Fokus auf die Zuckerrübenernte. 


Meine Bauchspeicheldrüse quietschte vor Unbehagen.


Um dann in Schnappatmung überzugehen.


Hatte die süße Dame doch tatsächlich bei der Bestellung darum gebeten, das eine etwas zaghafter gepuderte Teil einzupacken.


Sie hätte schließlich Diabetes. 


Völlig ungerührt ließ der Bäckereifachverkäufer das Objekt der Begierde in die Tüte gleiten. 


Ich war fassungslos.


Und da ich ja nicht nur eine ärztliche Meinung zu dieser Tragikomödie hatte, sondern sogar moralisch im Vorteil war - schließlich hatte sie sich vorgedrängelt - wagte ich eine vorsichtige Einschätzung der Situation.


„Wenn sie wirklich Diabetes haben und jetzt das hier essen ist das aber eher dumm.“


Kaum waren sie draußen, wägte ich die Worte dann doch nochmal ab.


Etwas spät vielleicht.


Zum Glück wurde dieser glimmende Funke zaghafter Reue schnell ausgetreten, von ihrer Antwort:


„Ich kann es ja auch nur anfassen und mir dann die Finger ablecken.“ 


Nachdem sie zuerst ihren Diabetologen, ihre Inselzellen und überhaupt alle Bemühungen ihres sonst wahrscheinlich ganz tüchtigen Hausarztes gegen die Wand gefahren hatte, war der Abhang dieser Argumentation so rutschig, dass mir dann auch nichts mehr dazu einfiel.


Ich betrachte gerne die Dinge nur bis zu einem bestimmten Grad liebevoll, danach dann gar nicht mehr.


Bei der im Schutz ihrer Theke breit grinsenden Bäckerin bestellte ich demonstrativ das, was ich eh bestellen wollte (ein Saatenbrot, mehlfrei) und peng.


Dabei gibt es doch Nahrung, die großartig, lecker, verführerisch schmeckt UND dem Körper gut tut!


Sogar süßen Geschmack hat, aber reich ist an wertvollen Zutaten, schonend extrahiert in ein Elixier mit der Farbe und der Kraft der Sonne!


Diederick, der dieses Getränk der Götter in den Niederlanden herstellt, hat dieses Wochenende mein Bitten erhöhrt!


Es gibt nun eine geschmeidige Möglichkeit, nicht nur in jeder und auch rauer Menge Sapinca nach Deutschland liefern zu lassen, Du kannst es auch ganz einfach und ohne Recherche mit diesem Link machen: 


SAPINCA liebt Dich!


Ein 6-Pack zu einem Preis, wie ich ihn selbst als Generalimporteur für Deutschland nicht machen konnte.


Damit ist meine Karriere als Kaufmann dann eben vorbei.


Damit bin ich nur noch Empfehler.


Damit ist aber vor allem das letzte Produkt, was uns den Flur vollstellte, wieder da, wo es hingehört: in einer Lagerhalle woanders. 


Was bleibt: meine Expertise zu Nahrungsmitteln, zu Supplementen, zu den Getränken, die dem Körper wirklich helfen.


Nicht nur nicht schaden. 


Grüße gehen raus an die sweete Lady: Ingwer hat übrigens positive Effekte auf den Langzeitblutzucker..


Bleib neugierig, pass auf Dich auf,


Dein Christoph

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