Nepper, Schlepper, Zeitfänger

Dec 22, 2025 9:57 am

Hey !


Kennst du das? Du arbeitest den ganzen Tag hart, aber am Abend hast du das Gefühl, nichts „Echtes“ geschafft zu haben. Oft liegt das nicht an mangelnder Disziplin, sondern an unbewussten Zeitfallen.


TL;DR https://youtu.be/ifYbtKyBg4s


1. Zeitfalle: Zu viele Meetings

Meetings blockieren mehr als nur einen entsprechend langen Kalendereintrag. Sie zerstören deinen Flow. Du arbeitest konzentriert an einer Aufgabe, dann beginnt ein Meeting und danach brauchst du oft viel länger, um wieder in die gleiche Tiefe zurückzufinden. Das ist eine Form von Multitasking. Nicht effizient und energieraubend.

Was du tun kannst:

  • Frag nach einer Agenda: Ohne klare Ziele braucht das Meeting länger und liefert weniger.
  • Hinterfrage deine Teilnahme: Muss wirklich jede Person dabei sein? Könnte eine Zusammenfassung per E‑Mail reichen?
  • Batching: Lege Meeting‑Blöcke auf wenige Wochenstunden (am besten am Nachmittag) und schütze damit lange, ungestörte Fokusphasen.
  • Meetingfreie Zeiten: Blockiere täglich mindestens 90–120 Minuten für Deep Work, also konzentrierte, ungestörte Arbeit.


2. Zeitfalle: Die E‑Mail‑Flut und CC‑Kultur

Jede eingehende E‑Mail kann einen kleinen Aufmerksamkeitsmoment stehlen. Besonders gefährlich sind breite Verteiler und CC‑Einträge: Du wirst informiert, aber oft nicht gebraucht. Trotzdem kostet dich das Öffnen und Einlesen Zeit und Energie.

Konkrete Maßnahmen:

  • Benachrichtigungen aus: E‑Mail‑Popups und -Töne unterbrechen die Konzentration sofort.
  • Sage ab: Entferne dich aktiv aus Verteilern, auf denen deine Anwesenheit nicht zwingend erforderlich ist.
  • Feste Zeiten: Öffne E‑Mails zu festen Zeiten (z. B. 10:30 und 15:00), statt ständig zu reagieren.


3. Zeitfalle: Du musst immer alles selbst freigeben

Wenn du als Führungskraft jede Entscheidung und Freigabe an dich koppelst, wirst du zum Flaschenhals. Das mag kurzfristig die Fehlerquote senken, aber langfristig verhindert es Lernen, reduziert die Teamkompetenz und kostet dich Stunden, die du für strategische Arbeit bräuchtest.

So gibst du Kontrolle sinnvoll ab:

  • Klare Richtlinien: Definiere großzügige(!) Schwellenwerte, ab wann eine Freigabe wirklich deine Unterschrift braucht.
  • Fehler als Lernchance: Erlaube am Anfang bewusst kleinere Fehler, begleite statt zu übernehmen.
  • Trainingszeit einplanen: Investiere Zeit in die Entwicklung deines Teams. Das zahlt sich mehrfach aus.
  • Delegationsmatrix: Erstelle eine Übersicht, wer welche Entscheidungen treffen darf. Auch hier: Sei großzügig!


Die Lösung lässt sich nicht durch einen kurzfristigen Produktivitäts‑Hack erreichen. Pünktlicher Feierabend entsteht durch strukturelles Aufräumen: weniger Meetings, weniger E‑Mail‑Ablenkung und weniger zentrale Freigaben.


Das ist Arbeit an deinem System, nicht am Symptom.


Viel Erfolg dabei!

Sascha



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