Instagram Logo'Was sind das für Schleifen? Du wickelst mich da rein, umhüllt mit deinen Worten, "es könnte doch anders sein, wir dürfen uns beide nicht verlieren, ohne dich bin ich es, hätte ich nicht gedacht und du hast immer zu viel nachgedacht…" "Entschuldigen Sie, die Dame, ich dachte, sie sind alleine eingezogen,..." Bin ich auch.  "Ah, hallo, sie wohnen direkt neben uns, richtig? Mir und meiner Freundin?! Nett sie kennenzulernen..." "...joah, und jede bringt noch ihren Schwan mit, so läuft es, als ob ich nicht Bescheid weiß..." wird dem Schlüsselloch zugeflüstert. "Keine Sorge," verliere ich zwischen den Stufen, Thomas schmunzelnd zwei Schritte hinter mir.  Was sind das für Schleifen? Wenn die Zeit rückwärts läuft und der Anfang das Ende ist. Schwammige Bilder, Rahmen vererbt, die Wände bemalt, weil man nicht besser wusste. Kratzer, Tonspur kaputt. Thomas hinter mir, zwei Schritte, einen, seine Stimme, sein Atem, unser roter Faden. Er streichelt meine Arme, meinen nackten Rücken, mein Hals, "es ist wirklich schön hier, die Lage,die Lichtverhältnisse, die Linden vorm Fenster… du hast das gesehen, ich weiß gar nichts.. ich rede, verletze, dränge. Ich brauche dich." Die Linden, das Buch, du. "Hat mir ein Freund ausgeliehen… kannst gerne auch reinlesen."  "Ich dachte, du hast keinen Unterricht mehr heute… ich dachte, wir kochen zusammen. Sieh mal da auf dem Tisch, ich habe ein Rezept im Internet gefunden… das könnte lecker werden."  "Er meinte letztens, es riecht bis in ihre Fenster…" Ihr redet. Was sind das für Schleifen? Wir reden. Ich wollte nicht reden, sich lieben ohne sich zu lieben. Ob du es weißt?! Bestimmt. Hast nur Angst, wie ich ihn hatte, mein loser Faden und deine Seide. Du machst Komplimente zu meiner Möbel-Wahl, "ich weiß, danke", du vermutest, kein Ja oder Nein, deine Sätze verfliegen wie Karten, schöne Lampe, während wir unsere Klamotten ausziehen, die Nachbarin denkt, Fernsehkulisse geht klar, du hast keinen Fernseher, "Nö, brauch ich nicht". Ich liege gerne auf dem Boden und atme.
Instagram Logo“Wir brauchen Sie!”  Es hat gut angefangen.  “Wir brauchen überhaupt jemanden…” Oke.  “Wir brauchen einen neuen Blick auf unsere Firma. Als Sie uns geschrieben haben, Sie wissen gar nicht, was uns ausmacht und ob es mit Ihren Werten übereinstimmt, als Sie gesagt haben, dass Sie nicht wissen, ob wir das sind, was Sie suchen…” Hm. Blickwinkel ja. Dass da Rita mehr über sich selbst geredet hat, als über das Unternehmen, mit dessen Profil sie sich ungefähr fünf Minuten beschäftigt hat, lässt sie erstmal unerwähnt. Jetzt nickts sie da und denkt, dass sie doch nun so ein Stück gewachsen ist, klar und das kann sich doch auch weiter machen, klar, über sich hinaus und noch höher, weiter, breiter, neue Arbeitsstelle nimmt sie mit, klar, klaaar. Während der Mittagspause, war ihr nur eins klar- dieser Job wird sie genauso unglücklich machen wie die vorherige Anstellung. Mit jedem weiteren vorgestellten Arbeitskollegen und ein paar erwähnten Kolleginnen war ihr Dejavu bekannter und die Umrisse ihrer Zukunft schärfer. Als ihre Mama kurz angerufen hat, um sich zu erkundigen, wie es so läuft, hat sie zwar gesagt, das es wird und sie sich viel vorstellen kann, beim Auflegen hatte sie schon ihr nächstes Treffen vor den Augen, bei dem sie Mama das nächste Versagen beichten wird. "Ach was…" der innere Monolog geht auf dem Heimweg los. Kurz vorn Haus sitzt jeder Satz: "Das war einfach doch nicht das Richtige. Es wird aber kommen und ich ankommen… das ist der erste Schritt, das zu erkennen und ich würde mir von euch wünschen, wenn ihr meinem Gefühl vertrauen würdet, auch wenn es für euch unvorstellbar erscheint, sich so…" "RITA?!" Rita sieht sich um, unsicher, ob sie in einer Zeitschleife gefangen sein könnte. "Hey, Rita, wie schön, dass wir uns sehen…" "Ehm, Thomas.. Hi! Du warst zufällig hier in der Gegend, nicht wahr?!" Rita teilt mit dem Schicksal nicht den gleichen Humor, lächelt angestrengt, "Na gut. Komm hoch!" #happywrimo #tag22 #wtbclub #schreibchallenge #november #schreibmonat #nanowrimogermany #geschichtenschreiben #kurzgeschichte #kurzgeschichtenschreiben #shortstoryshort #fortsetzungsgeschichte #schreibenmachtglücklich #schreibenistliebe #schreibenistdasneueyoga
Instagram LogoRita und das mulmige Gefühl gemeinsam im Krankenhaus. Ein Kloß im Hals und 10 Kilo unsichtbares Gewicht an der Brust. Angestrengt schlendert sie durch den Flur, an zwei blassen Gesichtern vorbei, bei der trostvollen Umarmung rechts abbiegen und vor den innig streichelnden Armen nach links. Rita bereitet sich auf den Einblick der kranken Oma Hilde vor. “Oma!” Rita ist überrascht, dass Oma nicht im Bett liegt, sondern im Zimmer rumwuselt, “was machst du?” Oma wühlt in ihren Taschen und sucht in ihrem Schrank… “Ich habe Hunger! Hast du die kleinen Schnittchen gesehen, die wir hier zum Abendbrot kriegen?!” Rita lacht, greift Oma unterm Arm und bringt sie zum Bett. "Also, ich schätze es geht dir besser…"  "Hungrig geht es mir, hörst du mir gar nicht zu?" Rita setzt sich zu Oma auf das Bettende und sucht in ihrem Handy, was es in der Nähe gibt. "Baguette?" "Oui!" ruft Oma überglücklich mit französischen Akzent und stupst Rita vom Bett. Schon steht sie auch mit ihrer Handtasche an der Tür. "Na los!" Rita muss lachen. Ehrlicherweise grummelt ihr Magen auch schon. *** "...ist doch sogar ziemlich gesund," Bei einer sogar ziemlich gesunden Fast-Food-Kette knabbern Rita und Hilde an dem halbierten körnigen Baguette mit reichlich Gemüse dazwischen. “Clara kann super gesund und super lecker kochen,” berichtet Rita, “ich freue mich schon, wenn ihr euch kennenlernt.” Oma nickt, “Gerne! Ich muss schauen, was alles daheim zu tun ist, wenn ich wieder nach Hause darf, aber ansonsten sehr sehr gerne.” “Sei nur nicht zu wanderlustig wieder!” hebt Rita drohend ihren Zeigefinger, lacht aber dabei. Oma schaut verschmitzt. Mampfen und Schweigen, Mampfen, Baguette statt Kloß... “Ich habe mich so erschrocken, Oma, ich weiß nicht, was ich tun werde, wenn was mit dir passiert…” “Ach,...” Oma Hilde winkt ab, “Was würdest du bloß tun?! Du hast deine Leute, jünger werde ich auch nicht. Die Weisheiten einer alten Frau schreibe ich leider nicht, aber etwas nimmst du hoffentlich mit…” . . . Weiter geht's in den Comments ? . Foto: Berlin, PrenzlBerg, heute früh Produktivität: in point
Instagram Logo“Morgeeen! Ich habe so nen Hunger!” strömt Rita aus ihrem Zimmer ins Wohnzimmer, wo Clara auf dem Boden liegt. Und sich streckt, oder weiterschläft oder…“Was machst du da?” fragt Rita leiser. “Bin gleich fertig,” flüstert Clara zurück.  Sie haben einen Teppich und einen kleinen Tisch im Wohnzimmer, auf dem nun eine Karaffe mit Wasser (anscheinend) steht. Und wenn Rita nicht weiter träumt oder das Wohnhaus über die Nacht nicht von einem Riesen mitgenommen und ans Mittelmeer umgezogen wurde, gibt es irgendwo unter dem Tisch sogar virtuelles Wellenrauschen. Rita ist bisschen irritiert, weiß gar nicht, ob sie stört, wenn sie bleibt, oder ob sie überhaupt an Clara vorbeilaufen kann ohne dass sie ihr damit irgendwelche Strömung durchbrechen könnte. “Guten Morgen,” Clara richtet sich auf und schaltet die Meeresbrise aus. “Kaffee?” fragt Rita auf dem Weg in die Küche. “Ne, danke, erstmal nicht,” sagt Clara, die schon in ihrem Terminplaner blättert, “ich bin dann auch gleich weg. Um 10 habe ich die erste Stunde, dann könnte ich auch einkaufen gehen… was meinst du?” “Ja, wie machen wir es denn?! Jede kauft für sich alleine? Schreiben wir eine gemeinsame Einkaufsliste und mal geht die eine, dann die andere? Machen wir Essensplan? Putzplan?” “Ehm,” Clara lächelt, “ich dachte nur, wenn ich Pause habe, kann ich was holen, damit du nicht raus musst, wenn du viel zu tun hast…” “Ja, ok, aha, gerne” Rita kommt zurück ins Wohnzimmer mit einer Tasse Kaffee und Hand voller Studentenfutter, “das ist lieb von dir. Den Rest können wir ja noch ein anderes Mal besprechen...” Rita setzt sich an den Schreibtisch, Rosine, mit einem Fuß unter ihrem Po und dem anderen Knie unter dem Kinn, Nuss. Sie macht ihren Laptop auf, Nuss, überfliegt den Emaileingang, Nuss. “Prima,” Clara macht sich fertig für die Arbeit, bewegt sich so elegant und leise, schwebt über dem Boden... “NO WAY!!!” schreit Rita vom Laptop auf. Clara erschreckt. “Ich fass´ es nicht…” Rita fängt an, Clara kann ihr aber nicht so gut folgen. “...diese komische Firma. Wo ich mich beworben habe… und es dann wieder zurückgenommen habe… die bietet mir einen Job an. He? Das ist doch der Wahnsinn...”
Instagram LogoRita muss Clara Recht geben, es ging irgendwie vertraut und schnell bei ihnen. Seit der Trennung mit Thomas kann sie kaum unterscheiden, was in ihrem Kopf passiert und was geschieht wirklich. Sie hat sich von Thomas getrennt, Quatsch, er hat sich von ihr getrennt (genau das meinte sie) und es hätte ihr nichts besseres passieren, sie vermisst jemanden, aber ihn null, sie hat Freundin gebraucht, sie braucht einen Job. Sie muss sich ihre Welt neu zusammenpuzzeln, aber vielleicht sollte sie doch ein ganz neues Motiv holen, sonst… Ja. Kein Wunder, dass sie langsam den Eindruck bekommt, von einer Pfütze in die nächste zu springen. Sie möchte sofort einen Plan, dabei ist sie der chaotischste Mensch, den sie kennt. Ist sie es wirklich oder denkt sie das, weil sie es mal in einer Situation gesagt hat und jemand es aufgeschnappt hat und es so weitergegeben wurde, auch von ihr selbst immer wieder... Rita denkt an verschiedene chaotischen Menschen, die sie getroffen hat und möchte eine Reihenfolge erstellen, vergibt in ihren Gedanken imaginäre Punkte für verschiedene Aufgaben wie Ordnung am Arbeitstisch, Einkaufsverhalten, Pünktlichkeit und sowas wie Verlassen der Kinovorstellung aus der überfüllten Reihe für einen Toilettenbesuch und ähnliche Situationen. Rita denkt immer, ihre Gedankenspiele dauern ein paar Millisekunden, Claras Blick sagt aber manchmal zu ihrer geistigen Abwesenheit was anderes. Clara möchte Rita beruhigen, dass sie sich auf keinen Fall in ihre Suche nach sich selbst einmischen möchte, oder den Platz nach ihrem Freund einnehmen möchte, auch wenn sie beide bestimmt ein sehr schönes Pärchen abgeben würden. Sie findet aber ihre ähnliche Wellenlänge toll und sie möchte Rita helfen. Rita weiß nicht. Also sie weiß es sehr gut, aber möchte nichts überstürzen. Der Mann vom gegenüber lässt die Balkontür offen und schielt immer wieder zu den jungen Frauen. “Ich habe mich gefragt, ob es doch eine WG wird…” “Keine WG,” ruft ihm Rita zu. "..aber eine Chance für neue Freundschaft!" ergänzt sie lachend in Claras Richtung, die sich auch ganz doll freut. Die beiden Fällen sich in die Arme und einen kurzen herzlichen Applaus vom gegenüber kriegen sie auch.
Instagram Logo'Ich wollte fliegen, ich wollte so frei sein, alles probieren und Neues kennenlernen, selbst entscheiden, was ich aus meinem Leben rauskicke und ob oder ob doch nicht.' Rita sitzt auf dem Balkon und möchte hochspringen, was tun, handeln, dem Schicksal zeigen, dass sie jetzt alles in den Händen hat. Ciao Kakao, tschüssli Müsli. "Das musst dir nicht peinlich sein.." ruft Clara aus der leeren Küche, wo sie für Rita einen Tee zubereitet. Clara hat aus dem Studio Hafermilch und Honig mitgebracht und gesagt, dass Rita genau das gerade braucht. Rita konnte nicht widersprechen und wollte überhaupt gar nicht sprechen. 'Ich fühle mich, hm, wie… Beim Tee wird Clara hundertpro danach fragen.. wie, als ich klein war, als ich mit Halsschmerzen zu Hause bleiben musste und meine Mama mir gequetschte Banane mit Orangesaft gemacht hat und immer aus dem einen und selben Märchenbuch gelesen hat. Ein paar Obstspuren habe ich an einer Seite während der letzten Krankheit hinterlassen, beim gestiefelten Kater. Mama war mir aber nicht böse und hat mir stattdessen die weiche Elefantendecke halb auf die Beinchen gelegt. Ich würde fast sagen, ich habe es geliebt krank zu sein, dann würde ich mich dafür hauen. Die eigenen Gefühle zu verurteilen und runterzuspielen war so meins.' Clara sagt, alles Schlechte ist auch für etwas gut, als sie mir den Tee serviert. Rita nickt, als ob sie sowas noch nie gehört hat. Na ja, es wird ja auch so sein, wenn es die ganze Menschheit ständig wiederholt. Rita legt ihren Tee auf den Balkonboden neben ihren Fuß und macht Platz für einen Stuhl für Clara. Rita würde ihr gerne von der Elefantendecke erzählen, hat aber das Gefühl, dass es eine Lawine verursachen würde- die ganzen Stories mit ihrer Mama und mit Thomas, der es so gut mit ihr meinte und den sie gar nicht vermisst. Nein, nein, nein. (weiter geht s in den Kommentaren ?)
Instagram LogoRita sitzt in der Ecke von Claras Bewegungsraums. Die Treppen hätte sie nicht geschafft. Sie war auf dem Heimweg vom Krankenhaus nach Hause, als sie Clara vor dem Haus traf. "Darf ich mir so ne Stunde angucken? Ich bin wahrscheinlich der letzte Mensch auf Erden, der noch nie Yoga gemacht hat…" Clara sieht sie skeptisch an.  "Ehm, kann gut sein…" Rita sieht wirklich aus, als ob er ihr ganz doll leid tut. Clara muss lachen. "Quatsch, ein paar gibt es noch." Ein paar Minuten später gibt es im Saal ganz viele kleine Kobras und herabschauende Hunde, dann etwas wackelige Krieger und Kriegerinnen und am Ende ganz viele gechillte Kinder. Rita sitzt in der Ecke und kann nicht aufhören zu grinsen, auch wenn es ihr ursprünglich gar nicht danach zumute war. Am kleinen Spalt ohne Rollo an der Tür kleben ein paar neugierige und ein paar ungeduldige Elternaugen. Rita stellt sich vor, dass es für die Eltern nebenan auch ein Raum frei wäre und neben jedem Büro eins. Und neben den Bahnhöfen und vor den Supermärkten, hinter den Kreuzungen und überall, wo man Dampf rauslassen sollte.  "Und ein, und aus…." erklingt Claras wunderbare Hauchstimme. "Avuuuuu…" beim letzten Flügelschlag geben die kleinen Schmetterlinge alles und beenden die Stunde mit ihren "Händen vorm Herz". Noch ein "Namaste…" im Chor und plötzlich fliegen die süßen Hummel mit Krach und Summen in der Gegend. Clara macht die Tür auf und sieht zu, dass auf jedes Kind auch jemand wartet. Die laute Kulisse bleibt. Clara kehrt sie zurück zu Rita.  "Das war's mit dem Frieden," lacht sie. Ritas Gedanken an Oma und eigene Planlosigkeit kommen zurück. "Na immerhin… selbst wenn es nur für den Moment gut getan hat." "Den Eltern, ja," Clara lacht und packt ihre Sachen zusammen. Rita dreht schon automatisch immer wieder ihr Smartphone um, um zu schauen, ob sich ihre Mama oder Oma nicht melden. "Ist was?!" fragt Clara. "Nö, alles gut.." Rita überlegt, "Du machst das voll gut. Hast du auch eigene Kinder?" ... ... ... ???
Instagram LogoRita hat ihre Oma nicht erreicht und 2 Tage auch nicht gesehen, da sie aber bei irgendwelcher durchgeplanten Wanderung sein sollte, hat sich Rita nichts mehr daran gedacht. Heute steht aber ihr privater Facebook-Kurs an und Rita ist voller Energie und ihres neuen Ich's auf dem Weg zu Oma.  In den letzten zwei Tagen hat Rita selbst eine Kommode gebaut und festgestellt, dass sie mit den 2 vollen Schubladen für ihre Klamotten super klar kommen müsste, ohne zu jammern, dass sie nichts anzuziehen hat. Sie war in einem Tierverein mit Hunden Joggen und hat festgestellt, dass sie Hunde mag, Joggen aber nicht so. Sie hat sich mit Kathi auf ein Frühstück in dem neuen Katzenkaffee im Zentrum verabredet, war aber glücklich als Kathi wegen Stress vor einer Deadline doch abgesagt hat, da sie im Gefühl hat, dass Katzen zum Beispiel nicht so ihrs sind und schon gar nicht so mehrere an einem Raum. Andererseits könnte nun Rita gutes Gewissens sagen, dass Kathi zumindest schon mal am Telefon viel angenehmer ist, seitdem sie keine Kolleginnen mehr sind, und dass Rita diesen Arbeitsstress auch nur in Erinnerung gar nicht vermisst. Dafür liebt sie am Morgen lange auf dem Balkon zu sitzen und ihren grünen Tee zu trinken. Sonst fand sie Tee immer nervig, weil sie ihn bei Treffen nie als Nervositätsstüzte nutzen konnte, weil heiß, oder weil in jeder Tasse bei Ritas tollpatschiger Natur und ständigem Kleckern schon ein bestimmter Maß an Gefahr lauerte.  Und nun? Eine Tasse Tee an der frischen Luft, das Warten auf das Abkühlen, das Hinterherspionieren dem, der oder den Einwohnern der gegenüberliegenden Wohnung hatte was meditatives an sich, was Rita aber so nie nennen würde. Genauso würde sie nicht zugeben, dass sie wieder zu viele Sachen auf einmal macht, irgendwelchen Trends hinterherläuft, manches vergisst, das Warten ausnutzt und und... das sieht sie nicht.