erzähl davon NL 04/2021: Social-Media-Kurs aktualisiert, neue Methoden und ein Tool zur Kanalauswahl

Apr 14, 2021 6:31 pm

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten,


was bereits vor einigen Wochen angekündigt wurde, ist jetzt abgeschlossen: der kostenlose Onlinekurs zum Thema "Social Media für Vereine" ist aktualisiert! Wer direkt zum Kurs springen will: Hier ist er! Unten in dieser Mail findet ihr eine Übersicht über die Änderungen.


Was unseren Podcast-Content angeht, haben wir zwei verschiedene Methoden mitgebracht. Bei beiden arbeitet man mit einer Matrix, sie eignen sich aber für verschiedene Herausforderungen:


💭 Podcastfolge 124: Methode für die Themenfindung

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Fällt es euch schwer, Themen zu finden, über die ihr in den sozialen Netzwerken sprechen könnt? Dann probiert die Content-Matrix-Methode aus, die wir euch in dieser Folge mitbringen!


🏆 Podcastfolge 125: Methode für die Bewertung von Kanälen und Maßnahmen

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Mit der Effort-Impact-Matrix könnt ihr auf einen Blick einschätzen, welche eurer bisherigen Kommunikationsaktivitäten sich lohnt - und welche nicht.

Diesen Methodentipp gibt es nicht nur zum Hören, sondern ausnahmsweise auch zum Nachlesen auf dem Blog.


Änderungen im Social-Media-Kurs

Im Kurs Öffentlichkeitsarbeit haben wir Lektionen ergänzt und eine neue Lektion "Themenfindung" hinzugefügt.


Im Kurs Social Media ist die neue Themenfindungs-Lektion ebenfalls zu finden. Im dritten Modul gibt es jetzt Übersichtsseiten zu den sozialen Netzwerken LinkedIn und TikTok. Außerdem haben wir die Lektionen zu Social-Media-Zielen, dem Algorithmus und die News/Quellen aktualisiert.


Meinung: Vereins-Nachrichten unredigiert in der Presse?!

Anfang April haben wir bei Übermedien den folgenden Artikel gefunden: „Schwäbische Zeitung“ verspricht Vereinen und Kirchen: „Wir kürzen nichts!“. Es geht dabei um eine Lokalzeitung, die neuerdings in der Rubrik "Meine Heimat" Texte und Pressemitteilungen von Vereinen & Co unredigiert veröffentlicht. Die Zeitung begründet, nicht genug Ressourcen für das Filtern und Bearbeiten zu haben. Stattdessen sollen die Texte - wenn sie den Regeln entsprechen - einfach veröffentlicht werden, denn so können die Vereine ja auch "selbst ihr Bild in der Öffentlichkeit" bestimmen. Ein Win-Win für beide Seiten? Wohl kaum!


Meiner Meinung nach tut sich die Zeitung damit keinen Gefallen, und Vereine sollten nicht denken, dass das der beste Weg für gute Öffentlichkeitsarbeit ist:

  • Grundsätzlich interessiert sich die Breite Öffentlichkeit kaum für Berichte eines fremden Vereins in der Lokalpresse. Das räumt auch die Zeitung ein: "Früher habe man deren [= der Vereine] Pressemitteilungen redigiert und veröffentlicht. Zu den üblichen Anlässen: Ehrennadel-Verleihung bei der Feuerwehr, Jahresausflug des Wandervereins, solche Sachen. Gelesen werde das eher wenig, hätten Umfragen gezeigt."
  • Wenn diese Berichte jetzt nichtmal mehr von Journalist:innen korrigiert werden, sondern die Texte von Laien 1:1 übernommen werden, werden die Texte nicht attraktiver. Was bringt es, wenn mein mittelmäßiger Text umgeben von vielen anderen mittelmäßigen Texten ist? Wen interessiert das? Wer liest das? Dient die Seite am Ende nur ein paar Presseverantwortlichen und Vereinsvorständen, die ihre Kommunikationsarbeit als abgeschlossen empfinden, sobald der Vereinsname auf schwarz auf hellgrau auf gedrucktem Papier steht?
  • Die Qualität der Texte bezieht sich übrigens nicht nur auf blumige Sprache oder sperrige Sätze. Was ist mit den journalistischen Standards? Was ist mit Neutralität, mehreren Quellen und Belegen, Recherche und Co? Boris Rosenkranz, Autor des Artikels bei Übermedien, stellt dazu passend die Fragen: "Aber wie will Müller verhindern, dass sich Vereine besser darstellen als sie sind oder es ein kritischer Journalist tun würde? Wenn etwa die als harmonisch geschilderte Vorstandssitzung doch nicht so harmonisch war?" Müller, der stellvertretende Chefredakteur der Lokalzeitung, entgegnet darauf: "Das kriegen wir mit" - naja, wie denn? Wenn nichtmal Ressourcen da sind, die PMs der Vereine zu korrigieren - wer beobachtet denn das Vereinsgeschehen, recherchiert oder fragt nach?
  • Gut, wenn ein Verein ganz offensichtlich Blödsinn schreibt, kriegt die Zeitung das hoffentlich mit. Aber was ist mit subtilen Fake News, vagen Verschwörungstheorien oder Codes?
  • Insgesamt glaube ich nicht, dass irgendjemand von der Veröffentlichung auf dieser Seite profitiert. Statt zehn unredigierte Pressemitteilungen zu veröffentlichen, sollte die Lokalzeitung lieber fünf ablehnen, vier redigieren und für die beste News nochmal selber einen Reporter oder eine Reporterin hinschicken. Davon hätten alle was, und dann ist die Veröffentlichung in der Presse auch wieder "etwas wert".



Linktipps und Netzfundstücke

  • Letztes Mal haben wir den Digital Social Summit als Veranstaltungstipp erwähnt. Auf dem YouTube-Kanal könnt ihr Sessions nachschauen, wenn ihr sie verpasst habt!
  • In Podcastfolge 123 haben wir ja mit Georg und Johannes vom AWO-Bundesverband über digitale Veranstaltungen gesprochen. Wenn ihr noch mal darüber erfahren wollt, wie die digitale AWO-Aktionswoche ablief, könnt ihr das jetzt im didn't cancel; went digital Podcast mit Georg nachhören.
  • Auf Twitter hat Melina Borčak einen Guide für Journalist*innen zur Berichterstattung über den Ramadan veröffentlicht. Er enthält praktische Hinweise wie "Viele Journos kennen kaum Muslime & denken bei Protagonistensuche zu oft "Lass mal in Moschee gehen oder Zentralrat/Verein anrufen". Das verzerrt Realität. Als würde ich immer iwelche Bischöfe oder Heimatverein-Vorsitzende ausfragen & tun als obs Deutsche repräsentiert". Falls ihr selber Content zum gestern begonnenen Ramadan plant: Nehmt euch diese Sichtweise auf jeden Fall zu Herzen! Und für alle anderen: analysiert diesen Twitter-Thread als Vorbild für euch selbst. Könnt ihr zu eurem Vereinsthema ebenfalls einen solchen Guide erstellen?
  • In eurem Guide könntet ihr Vorurteile vorwegnehmen, Missverständnisse klären und eure eigenen Schwerpunkte setzen: "Nein, American Football ist gar nicht so ein brutaler und gefährlicher Sport. Laut Studie xy ist die Gefahr, sich beim Fußball ein Bein zu brechen, höher als bei unserem Sport."
  • Die Agentur Social Social hat einen Kanal-O-Mat erstellt: mit ein paar Klicks spuckt das Tool aus, welche Social-Media-Kanäle für die eigene NGO am besten geeignet ist. Naja, in der Realität ist diese Entscheidung dann doch ein bisschen komplexer, aber die Fragen aus dem Tool sind ein guter Anstoß, nochmal genauer über die Vereinsziele und die Zielgruppe nachzudenken. Unser Ergebnis teilen wir im P.S.!
  • Übrigens, der Kanal-O-Mat ist mal wieder ein super Beispiel für das Prinzip, was wir schon in Podcastfolge 098 besprochen haben: Erstellt eine hilfreiche, innovative oder unterhaltsame Ressource und teilt sie kostenlos. Von den Leuten, die die Ressource benutzen und teilen werdet ihr kostenlose PR bekommen - wie in diesem Fall von uns, weil wir das Tool in diesem Newsletter empfehlen. Überlegt euch also: was für eine Ressource können wir teilen, die für unser Netzwerk nützlich wäre?!



Bis bald, Katrin von erzähl davon


P.S.: Hier unser Ergebnis im Kanal-O-Mat:

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