Ästhetik? Excuse me, wir haben 2022.

Sep 08, 2022 9:07 pm

Hallo ,

Wusstest du schon? Die gute alte Ästhetik ist zurück.


Meta will seine Vorzeige-Creator in den Rampenlicht stellen und ich habe mir die vorgestellten deutschen Sternchen des Metaverse mal angeschaut und dabei zwei nicht überraschende Dinge festgestellt: 

  1. Bei aller zur Schau gestellten Diversität liegt man mit den Themen rund um Schminke, Jungs* und Popmusik nie falsch, will man erfolgreich sein.
  2. „Richtige“ Creator brauchen keine Social Media-Beratung. Die sind kreativ und nutzen die Features ihrer Plattform so, wie es sich gut anfühlt - nicht unbedingt strategisch, wenngleich häufiger als die meisten und mit viel Originalität.


Ich frag mich: Was machen wir, die wir nur semigeil aussehen und normalkreativ sind, die wir vielleicht viel wissen oder eine *einzigartige* Sicht auf die Dinge haben, dabei aber nicht jedesmal wie aus dem Ei gepellt aussehen? 


Wobei …

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Wir Normalo-Zwangscreator machen uns Gedanken um Posting-Rhythmen, selbst dann, wenn wir eigentlich finden, man sollte es an Strenge nicht übertreiben. Entwickeln Strategien und halten uns an Contentpläne, nutzen vorhandenes Wissen und probieren Formate aus. Was ein Stress.


Ja, die letzte Stunde der Fingerpoint-Tanz-Lipsynch-Videos hat geschlagen. Aber Quick and Dirty geht auch nicht überall. Das ist was für TikTok, Reels hingegen müssen jetzt immer mehr in Richtung Videokunst gehen.


Und so hat sich nach zwei Jahren (oder sind es mittlerweile drei?) Reelerei doch eine eigene Videokultur etabliert, die sich vom flapsigen TikTok unterscheidet. Endlich geht es auf Instagram wieder seriös zu:


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Die Beauty-Ästhetik nimmt mit Reels wieder Aufwind, die Creator verstehen mittlerweile, wie sie das Format für sich nutzen und Instagram bleibt nun doch, was es mal sein wollte: Ein Fotoalbum, nein, ein Hochglanz-Fotoalbum, nur eben jetzt bewegt. 


Ich finde das für bestimmte Marken, Produkte und Kreative grundsätzlich ok, aber was machen alle, die ein informationsbasiertes Business haben? Mosseri hat vor ein paar Tagen gesagt, dass es in Zukunft vor allem darum geht, seiner Zielgruppe vorgeschlagen zu werden. Achtung, jetzt kommt ein 💫Groth-Hack💫(trust me and my 120 Followers): In den Empfehlungen für Empfehlungen von Instagram herself steht geschrieben, wie das gehen soll:

  1. Poste Originalcontent
  2. Baue Reels in deine Strategie ein (ja, dort steht "Content-Strategie")
  3. Reels müssen eine Hook haben, am besten noch eine zweite und eine hohe Qualität haben.
  4. Mach SEO und zwar über die Texte und über Hashtags.


Naja. Ich sag dir, wie es ist: Ich sehe immer noch Accounts, die sehr konsequent keine Reels posten und trotzdem wachsen. Was die von anderen unterscheidet? Eine sehr hohe Posting-Frequenz und konsequentes und durchdachtes Storytelling. Es gibt viele Accounts, denen es eigentlich gut tun würde, sich darauf zu konzentrieren, anstelle auf halbgare Videos. Ist nur meine Meinung, aber viele Business-/Marketing-/Coaching-Accounts sehen einfach nur so aus (und ich nehme mich selbst nicht aus):


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Ich bin aber ganz fest davon überzeugt, dass sich auch da irgendeine Ästhetik durchsetzen wird. Wegen mir gerne einfach gute Talking Heads (noch lieber nur so: click ;) )


Zitat, über das ich diese Woche nachgedacht habe:

Begin by choosing people based on what they dream of, believe, and want, not based on what they look like. In other words, use psychographics instead of demographics. Seth Godin in „This is Marketing“

Ich erstelle und arbeite ja ganz gerne mit Personas anstelle von grob umrissenen Zielgruppen. Aber es stimmt schon: Was brauchen wir die demographischen Daten in der Persona? Eigentlich gar nicht. Wichtig sind Wünsche oder auch geteilte Werte. Was nutzt du, ? Grobe Zielgruppe oder Personas oder hast du nur eine*n Wunschkund*in?



👋 Bis nächsten Donnerstag


Photos von Philip Brown, Siegfried Poeppe, Christina Abken und Paige Cody via unsplash.



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