Dieser Produktivitätsratgeber killt meine Vibes

Sep 02, 2022 9:21 am

Hallo ,

Ich habe einen Fehler gemacht: Ich habe angefangen, einen Produktivitätsratgeber zu lesen. Und zwar einen, den gefühlt jeder schon gelesen hat und der überall hoch und runter gelobt wird. Meine roten Flaggen haben geweht, ich gebe es zu, aber dennoch lese ich gerade „Atomic Habits“ von James Clear (ok, ich tu mal nicht so, ich lese es auf deutsch, also „Die 1% Methode“).

Ich fühle mich furchtbar.

Erstaunlich, wie w e n i g ich hinbekomme, wie v i e l e schlechte Gewohnheiten ich habe und was ich alles tun und verbessern müsste, um endlich das Leben zu leben, das ich mir wünsche. Ich habe erst sehr viele Notizen gemacht und mit Marcus diskutiert. Und jetzt liegt das Buch da, schaut vorwurfsvoll und fragt mich, warum ich noch im Schlafanzug bin.


Der Sommer ist fast vorbei und die Leute kommen aus ihren Löchern. Voll viele sind voll motiviert. Ich habe den Sommer über tausend Ideen gehabt und war extrem motiviert und zack: 1. September und ich höre sehr laut Fever Ray in der Küche und rühre im Quark.


Etwas, das mich ein bisschen aus meinen miesen Gedanken gezogen hat, habe ich Kato zu verdanken (lest ihren sehr guten Blog & Newsletter). Sie hat vor ein paar Tagen einen Instagram-Post von Regina Anaejionu geteilt.


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Den finde ich aus mehreren Gründen sehr gut:


1. Das Format ist einfach schlau - nicht nur einen random Tipp raushauen, nein, auch Workbook-Style eine Aufgabe darin unterbringen. Smart.

2. Ich hatte direkt Lust, ein kleine Idee selbst auszuformulieren (siehe unten).

3. Ich finde die Aufgabe nicht nur deswegen gut, weil man so mit einer Idee endlich ins Handeln kommt, sondern auch, weil man eine Idee schon mal low key testen kann.


Sie sagt in dem Post, dass nur die Ideen wirklich toll sind, die auch umgesetzt werden und fordert ihre Audience dazu auf, entweder einen Lückentext auszufüllen, um die Idee einmal an die Öffentlichkeit zu bringen. Oder in 30 Tagen mal richtig konkret zu werden und somit mit der Umsetzung zu beginnen. Ich habe das Gedankenexperiment gemacht.


Hier die Idee, die seit Ewigkeiten in mir schlummert (sie ist nicht originell, lasst die Socken an):

Die meisten Soloselbstständigen verbinden einen YouTube-Kanal fürs Selbstmarketing mit zu viel Aufwand für zu wenig Ergebnisse. Ich denke, damit limitieren sie ihre Möglichkeiten aus diesen drei Gründen:

1. Ein YouTube-Kanal ist auch ohne riesen Reichweite eine sehr gute Referenz und Content-Quelle
2. Der Aufwand ist mit dem anderer Longform-Content-Kanäle vergleichbar. Denn auch einen Blogpost muss man optimieren und vermarkten, damit er was taugt.
3. Mit viel Geduld und Spucke bietet YouTube dazu noch die Möglichkeit, zu monetarisieren - das ist eine Chance, die man nicht unterschätzen darf.


Kommt jetzt auch nicht überraschend, oder? Vielleicht hilft das, mich wieder aufzuraffen. Ich denke aber ich hätte dabei wirklich Spaß. Der Zeitfaktor ist aber wirklich ernsthaft ein Thema. Und das Thema wäre noch ein Thema. Soll ich? Soll ich nicht? Was definitiv bei der Entscheidung hilft, ist das hier, was ich im ICYMI-Newsletter von Lia Haberman gelesen habe:


🧮 DATA OF THE WEEK

59% of Gen Z watch longer versions of videos that they discover on short-form video apps

- “We've seen a consistent rise over the last three years of people searching for video essays on YouTube,” said Nicolas Szmidt, a Google expert in YouTube culture quoted in this consumer insights trend piece: Long attention spans for long-form videos

 

Und sonst so:

  • Diese und letzte Woche war er überall und hat mich mehr amüsiert, wenn ich auf LinkedIn aktiv war: der Linkedin-Post-Generator. Ich sach mal so: cringe. Ich komm nicht so an den LinkedIn-Duktus ran. Muss ihn ja auch nicht erfüllen, aber das überall zu lesen ist hinderlich und macht keinen Spaß.


  • Schon vor einer Weile raunte es durchs Internet: Gary V. setzt Instagram nur noch auf Platz 5 seiner Strategie, seine Nummer 1-3 sind:


1.    Facebook Page

2.    YouTube (Shorts)

3.    TikTok

 

“Always following the underpriced attention”, sagt er in diesem Video. Ok. Aber Facebook-Fanpages? Andererseits ist es nicht so überraschend. Denn wenn da irgendwie so ein Metaverse entstehen soll, dann müssen sie sich sputen, das Ding wieder interessant zu machen. Und wie geht interessant für uns? Organische Reichweite. Und die gibt es da offenbar wieder.


Ok und nun:


Das nächste Mal wieder am Donnerstag 👋


Miriam


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