🏋️♀️Das R in S.M.A.R.T
Dec 07, 2023 9:11 pm
Hallo ,
Heute mache ich einen ganz kleinen Schritt, weil er realistisch ist und nehme den Faden hier wieder auf. Schön, dass du diese Mail geöffnet hast und mich nicht vergessen hast! Denn ich habe im letzten Jahr oft etwas begonnen, das ich wieder verworfen habe: Eine Kampagne, zum Beispiel. Oder zwei. Ein Projekt. Aber auch eine berufliche Zukunft. Ich hab in der Vergangenheit oft über Zielsetzung geschrieben und habe mich bei einem ganz typischen Fehler erwischt:
Ich habe mich immer für eine lösungsorientierte Person gehalten. Im Krisenmodus will ich die Kontrolle behalten und beginne so schnell wie möglich, ein Plan zu schmieden. Wie komme ich bestmöglich aus der Krise?
Das Blöde war nur: Meine Lösungen waren für die Schublade. Das Planen hat mir gereicht, es hat mir die Illusion von Kontrolle gegeben.
Warum bin ich nicht ins Tun gekommen?
Meine Lösung des Problems war zu komplex.
Lange habe ich mir vorgeworfen, faul zu sein, weil ich keinen Anfang fand. Ich hab mich hinter Annahmen über meine vermeintliche Inkompetenz versteckt oder ich saß wie der Ochs vorm Berg, völlig ratlos.
Praktischerweise geht das Leben ja immer weiter, auch wenn man grundsätzlich und überhaupt und generell vollkommen überfordert ist. Irgendwas passiert immer. Schade nur, wenn man plötzlich vor vollendeten Tatsachen steht, auf die man keinen Einfluss hatte.
Kontrollverlust, trotz großer Pläne.
Neulich hatte ich eine Unterhaltung, in der ich über meine Zukunftssorgen sprach und darüber, welche Maßnahmen ich jetzt sofort ergreifen muss, um den idealen Zustand zu erreichen.
Meine Gesprächspartnerin bremste mich und sagte etwas Kluges:
Es gibt eine akute Krise bei dir, das stimmt – deswegen muss dein Ziel jetzt sein, dich darum zu kümmern. Jetzt geht es nicht um den Idealzustand der Zukunft, jetzt, in diesem Augenblick ist das zu viel. Kümmere dich zuerst um den aktuellen Zustand. Danach findest du eine Übergangslösung. Wenn sich die Wogen geglättet haben, arbeitest du an deinen Zielen für die Zukunft.
Ich stimmte ihr zu und sagte: Das klingt realistisch.
Und mit einem Augenzwinkern sagte sie daraufhin:
Das ist das R in SMART.
Mir wurde bewusst, wie schnell ich darin bin, die realistische Machbarkeit eines Zieles zu überschätzen: Weil ich überzogene Erwartungen an mich selbst habe, weil ich überzogene Erwartungen anderer auf mich vermute oder weil ich sehr, sehr doll motiviert bin und übelst Bock habe!
Letzteres ist ok, finde ich. Denn aus dieser Motivation heraus entstehen tolle Dinge. In der Krise hingegen will ich in Zukunft in meiner Planungswut innehalten:
Wie realistisch ist das, was ich mir gerade vornehme? Welchen kleinsten Schritt kann ich zuerst gehen, damit ich erfolgreich bin – im kleinen Maßstab? Denn nichts demotiviert mich so sehr, wie zu realisieren, dass ich ohne Training leider doch nicht den Triathlon nächste Woche gewinne, so attraktiv ich dieses Ziel auch gefunden hätte.
(Kleiner Spaß, nichts ist für mich unattraktiver, als ein Triathlon, da bin ich mal ganz ehrlich. Da würde ich ganz realistisch sagen: Nein, leider Nein. Aber you get the point.)
Damit begebe ich mich also wieder zurück ins Schreiben für mich und andere, ganz ohne Gewinnabsicht. Ich freue mich, wenn du wieder dabei bist, , und mir erzählst, an welchen unrealistischen Zielen du bisher gescheitert bist. Und ob du findest, dass Scheitern überhaupt so schlimm ist ;)
👋 Bis zum nächsten Mal!
🏊♀️🚴♀️🏃♀️ Miriam 💅