Wenn aus Content-Recycling-Tools nur Mist rauskommt...
Jul 23, 2024 7:11 am
Hey !
Es gibt da ein Missverständnis beim Content Recycling, das ich heute ausräumen will.
Es geht beim Recyclen nicht nur darum, Inhalte aufzusplitten und kleine Schnipsel zu generieren.
"Clips" sind eine Unterform von Content Recycling, nicht ein Synonym.
Schaust du gerne Videos und Video-Podcasts? Diese Art von Content eignet sich in der Regel gut zum Aufsplitten oder Clippen: Besonders lustige oder lehrreiche Ausschnitte von 15-90 Sekunden werden zu YouTube Shorts, TikToks oder Instagram Reels. Wenn man eh podcasten will, ist es schlau, diese Aufnahme als Video durchzuführen und Ausgangsmaterial für Clips zu erstellen. Das kann man entweder händisch machen oder Tools wie Opus Pro oder Minvo zur Hilfe nehmen.
Wann Clips nicht funktionieren
Aber manchmal schaut man sich die Ergebnisse aus solchen Tools an und ist eher frustriert. Wieso sind die Clips langweilig oder ergeben ohne Kontext keinen Sinn? Wir können hier nicht nur der KI die Schuld in die Schuhe schieben. Wahrscheinlich lag es am Ausgangsmaterial! Nicht jeder Videocontent eignet sich gut zum Aufsplitten.
Bei einem Comedy-Podcast zum Beispiel, wo die Hosts sich gegenseitig lustige Anekdoten erzählen, lassen sich sicher viele witzige Clips generieren. Je mehr der Inhalt jedoch in Richtung Erklärung, Tutorial oder Argumentation geht, desto schwieriger wird es, komplexe Sachen aufzubrechen und Stellen zu finden, die auch ohne Kontext funktionieren.
Das ist nämlich die Grundvoraussetzung dafür, dass ein Clip für sich allein stehen kann.
Stell dir vor, du siehst nur diesen einen Clip, ohne das Original: Macht er Sinn? Wenn nein, ist das ein schlechtes Zeichen.
Es gibt mehr Arten von Content Recycling
Je nach Originalinhalt kann es sein, dass Clips nicht gut funktionieren – aber das bedeutet nicht das Ende vom Content Recycling! In meiner Definition von Content Recycling gibt es fünf verschiedene Wege – das Aufsplitten ist nur einer davon.
Mindestens genauso wichtig ist das Upcycling. Upcycling bedeutet, dass du einen Teil nimmst, aber nicht 1:1 verwenden kannst. Du musst etwas damit machen – wie bei einer Eselsbrücke beim Upcycling:
Nehmen wir mal an, du hast eine alte Kommode über Kleinanzeigen kostenlos oder für nen Zehner ergattert – die muss auch upgecycelt werden! Damit sie schön wird und ein neues Herzstück in der Wohnung ist, musst du sie abschleifen und neu streichen. Vielleicht musst du etwas reparieren oder Griffe ersetzen.
Beim einem Podcast und anderen Long Form Content Pieces heißt das vielleicht, dass du ein inhaltliches Konzept nimmst, es aber nicht als Clip nutzt, sondern in anderer Form aufbereitest. Mancher Content kommt besser als Infografik, als Zitat, als interaktiver Post oder in einer anderen Form rüber.
Nur weil ein Clip nicht als Clip funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass es schlechter Content ist! Wir müssen die inhaltliche Ebene nur mit einer anderen Aufbereitungsart kombinieren. Sprich: wenn man ihn mit einer Grafik kombiniert oder anders formuliert, kann daraus immer noch wertvoller Microcontent werden.
Verlass dich nicht auf die Aufsplitt-Tools!
Mein Appell an alle, die beim Content Recycling nicht gleich glücklich waren: Schaut euch euren Content aus einem anderen Blickwinkel an! Versucht nicht nur zu sehen, wo ihr wortwörtlich ein Stück herausnehmen könnt, sondern wie ihr es erweitern und polieren könnt, sodass richtig cooler Content dabei herauskommt. Leider können das die KI-Tools noch nicht gut. Sie schauen nach einzelnen, zusammenhängenden Stellen und können noch nicht um die Ecke denken, wie wir es beim Content Recycling nach den anderen Arten brauchen.
Einladung in die Microcontent-Werkstatt
Und wenn gemeinsam auf die Suche nach Microcontent-Schätzen gehen wollt: Alle Leute, die meinen Online-Kurs besitzen, können einmal im Monat an meiner Microcontent-Werkstatt teilnehmen. Wir nehmen uns einen Blogpost, einen Text oder ein Video bzw. eine Podcast-Episode – am besten mit Transkript – vor und schauen zusammen, welche unterschiedlichen Content-Ideen daraus entstehen können. Garantiert kreativer als mit einem KI-Tool! 🙂
(Noch keine Kurslizenz? Kauf dir eine und sei schon beim nächsten Werkstatt-Termin am 2. August dabei!)
LG Kato