Raus aus dem Kanal-Stockholm-Syndrom!

Oct 16, 2023 9:31 am

Guten Morgen !


In der Beratung hatte ich in letzter Zeit mehrere ähnliche Fälle:


Jedes Mal gab's diese eine Plattform, auf der man schon lange postet. Man liebt sie nicht, man hasst sie aber auch nicht. Die Ergebnisse sind so la-la, oder unklar. (In jedem Fall war diese Plattform Instagram, was ein Zufall :D)


Und jedes Mal gab es parallel eine andere Plattform, auf der man "sein sollte", "eigentlich" und "das wäre wahrscheinlich vernünftig". Diese andere Plattform war mal ein Blog, mal ein Newsletter und mal LinkedIn.


Die Fälle hatten gemeinsam: Man ist auf Instagram, auch wenns eigentlich nicht so viel bringt, weder Spaß noch Business-Erfolg. Und trotzdem will man sich nicht davon lösen.


Mein Appell: Hinterfragt eure Beziehungen zu den Plattformen. Wenn es eher Stockholm-Syndrom als eine echte, gute Beziehung ist, dann traut euch ruhig, euch davon zu lösen.


Hier ein paar mögliche Handlungswege:


Szenario 1: Instagram macht mir Spaß, aber meine Zielgruppe ist dort nicht.

-> dann nutze die Plattform als Working-in-Public-Kanal, oder einfach als Spaß-Kanal für deine kreative Expression. Überlege dir einen Weg, wie du deine Zielgruppe stattdessen erreichen kannst.


Szenario 2: Ich weiß, dass eine andere Plattform sinnvoller ist, aber es fällt mir schwer, mich von Instagram zu verabschieden.

-> dann shifte die Art, wie du Content machst, und denke in "Plattform 2" first. Bei der Content- und Formatentwicklung für Content-Plattform 2 darfst du aber gerne Content Recycling im Hinterkopf behalten. Poste weiterhin auf Insta, aber eben mit einer niedrigeren Priorität.


Szenario 3: Ich bin mir nicht sicher, wie groß der Einfluss von Instagram auf mein Business ist. Ich habe Angst vor Umsatzschwund oder anderen negativen Konsequenzen, wenn ich hier aufhöre zu posten.

-> Wissen ist Macht. Du musst herausfinden, wie deine aktuellen und vorherigen Kund:innen auf dich aufmerksam geworden sind und welche Rolle Insta dabei gespielt hat.

  • frage deine Kund:innen
  • werte Statistiken und Daten aus
  • implementiere die Abfrage in Bestellformulare o.ä.


Alternativ: mach ein kontrolliertes Experiment. Ändere nicht zu viele Faktoren auf einmal, sonst kannst du später nicht sagen, was welche Ergebnisse gebracht hat!


Szenario 4: Ich verbringe zu viel Zeit auf Instagram. Ich scrolle viel und lasse mich ablenken. Im besten Fall macht mir das Spaß (Katzenbaby-Reels!), im schlechtesten Fall führt das zu negativem Vergleich und Impostor Syndrom.

-> mach mal eine Insta-Pause für ein paar Tage oder Wochen. Am besten deinstallierst du gleich die App. (Achtung: Reel-Entwürfe werden dabei gelöscht!) Ansonsten hilft es auch, die App auf dem Homescreen auf einen anderen Platz oder eine andere Seite zu ziehen. So wird der Muscle-Memory-Automatismus gestoppt. Auch eine Zeitbeschränkung für die App kann dein Konsumverhalten beschränken. (Falls du die Angst aus Szenario 3 hast, dann erstell ein paar Beiträge auf Vorrat und plane sie mit einem Scheduling-Tool ein, z.B. der Meta Business Suite. So bleibt dein Biz sichtbar.)


Szenario 5: Instagram ist mein einziger Marketingkanal – ich weiß gar nicht, was ich sonst machen soll oder kann!

-> okay, dann wird es Zeit für eine kanalübergreifende Microcontent-Strategie! Wir kombinieren dabei jeweils einen Kanal aus den drei Kanalarten:


1. Long Form Content Kanal, z.B. Blog, YouTube, Podcast

2. Short Form Content Kanal, z.B. Instagram, LinkedIn, Facebook, TikTok...

3. Kanal für den direkten Kontakt, z.B. E-Mail-Newsletter, Messenger-NL, Communityplattform...

Mit einer Kombi machen wir uns die Stärken aller drei Plattformen zunutze!

Wenn du mehr darüber wissen willst, hol dir meinen Onlinekurs über Microcontent-Strategie, um dein persönliches Microcontent Playbook zu schreiben. Im ersten Kapitel geht es um die Kanalkombination.


Jeder Fall ist natürlich anders und für die Situationen aus der Beratung gibt es jeweils unterschiedliche Lösungen. Schaut, ob eine der Handlungsoptionen die Richtige ist – oder etwas ganz anderes.

Fakt ist nur: wenn ihr euch in der Beziehung zu einer Plattform nicht wohl fühlt, dann liegt es an euch, daran etwas zu ändern!


Wenn du magst, antworte mir auf diese Mail. Wie ist deine Beziehung zu Instagram? Rosarote Brille, solide Partnerschaft, toxische Beziehung...?


Bis dann, Kato


(P.S.: Hast du schon diesen Beitrag gelesen? Ein Redaktionsplan-Check-In in 5 Schritten. 👣🗓️ Gibt's auf Insta und LinkedIn.)

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