🛟 Editorial: Die große Idee der Woche

An nichts glaube ich so sehr, wie an die gute, harte Arbeit. Denn wenn ich eines im Laufe der Jahre gelernt habe, dann dies: Im Leben fällt einem nichts in den Schoß und von nichts kommt nichts.

Trotzdem erwarten immer noch sehr viele Menschen überdurchschnittliche Ergebnisse, sind aber nicht bereit, die Ärmel hochzukrempeln und hart zu arbeiten. Und nur, dass wir uns richtig verstehen, natürlich spielen Talent, Glück und die richtigen Rahmenbedingungen immer eine Rolle, aber wie Malcolm Gladwell in seinem Buch Outliers so treffend festgestellt hat, schlägt langfristig der Fleiß das Talent.

Und ist nicht Glück immer das Aufeinandertreffen von leidenschaftlichem Einsatz, der auf die richtige Gelegenheit trifft?

Vor einigen Jahren war ich auf einem Kongress in den USA. Einen Abend verbrachte ich mit einem sehr berühmten und überdurchschnittlich erfolgreichen amerikanischen Speaker, sowie einem nicht ganz so erfolgreichen Kollegen an der Hotelbar. Nach toller Gesprächen und reichlich Alkohol verabschiedeten wir uns Morgens um drei Uhr voneinander. Am nächsten Morgen quälte ich mich um halb acht aus dem Bett, weil ich mir vorgenommen hatte zu Joggen. Und wen traf ich auf dem Weg zum Ausgang, schweißend am Laptop sitzend, in einem Café? Richtig, den Top Speaker, der mir erzählte, dass er schon neunzig Minuten im Fitnessstudio war und gerade an weiteren Kapitel für sein neues Buch fertig geschrieben hatte.

Das ist es wohl, was man den Preis des Erfolges nennt. Als ich ihn fragte, warum er denn so hart arbeitet, gab er mir eine faszinierende Antwort:

„Wir haben immer die Wahl. Ob wir vierzig Stunden in der Woche einen Job machen wollen, den wir nicht mögen, der uns unzufrieden macht, oder den wir sogar hassen. Oder ob wir achtzig Stunden einem Job nachjagen, den wir lieben."

Weise Worte. Und viel mehr Menschen sollten sich dieser Wahlmöglichkeit wesentlich öfter bewusst werden. Ach ja, den anderen Kollegen habe ich erst zum Mittag wiedergesehen. Er musste erst einmal ausschlafen und beschwerte sich vehement, dass er es einfach nicht schafft, sein erstes Buch fertig zu stellen. Tja, Erfolg ist eben immer freiwillig.

Lass uns also Klartext reden. Harte Arbeit heißt genau deswegen so. Weil sie eben hart ist. Weil so viele Entbehrungen, kurze Nächte und energiezehrende Tage zur Folge hat. Weil sie einen hohen Preis hat und uns jeden Tag aufs Neue auf die Probe stellt, ob wir auch bereit sind, ihn zu zahlen. Doch sie hat eben auch überdurchschnittliche Resultate zur Folge. Weil sie sich langfristig immer auszahlt und die Spreu von Weizen trennt. Und wir haben immer die Wahl, wofür wir uns entscheiden:

• Für Überfluss oder Durchschnittlichkeit.
• Für die Extra-Meile oder Bequemlichkeit.
• Für hundert Prozent Einsatz oder für Umsetzung mit angezogener Handbremse.
• Für echtes Commitment oder für halbherzige Beliebigkeit.
• Für den Traum oder die Ausrede.
• Für volle Leidenschaft oder für lustlose Pflichterfüllung.

Und dafür gibt es keine Abkürzung. Ganz im Gegenteil: Die gute, harte Arbeit lohnt sich immer. Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche. Mach was draus. Mach es auf Deine Weise. Und vor allem: Mach es einfach!

💬 Zitat der Woche

„Erfolg ist nicht der Schlüssel zum Glück. Glück ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn du liebst, was du tust, wirst du erfolgreich sein." - Albert Schweitzer 

📚 Buch der Woche

The Science of Storytelling: Why Stories Make Us Human, and How To Tell Them Better von Will Storr. Dieses Buch habe ich auf meiner letzten Vortragsreise in einem Rutsch durchgehört. So gut ist es. Ja, es geht vordergründlich um die Kunst, gute Geschichten zu erzählen, aber unter dem Strich lernt man viel mehr über das menschliche Verhalten und die dahinterstehende Motivation.

🧠 Change Inspiration der Woche

Kennst Du schon den 16 Personalities Test? Wenn Du offen und radikal ehrlich antwortest, wirst Du spannende Insights in Deine Persönlichkeit erhalten. (Ich bin übrigens ENFP-A)

📲 Apps, Software & cooles Zeugs

Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen Claude AI nicht kennen oder nutzen. Dabei ist die künstliche Intelligenz von Anthropic das wohl beste LLM, wenn es um das Formulieren von Texten geht, die der menschlichen Sprache so Nahe kommen, wie bei keinem anderen Tool.

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Bis zum nächsten Mal 👋

Dein Ilja