HAPPY NEW YEAR VOLLER HAPPY END STORIES

Jan 04, 2021 11:01 am

"Bis ich zwanzig Jahre alt war, gehörte Jahr für Jahr zu meinen Weihnachten am 24.Dezember gegen 3 Uhr aufzustehen, mit meinem Bruder ins Wohnzimmer zu rennen, den geschmückten Weihnachtsbaum zu entdecken, zu meinen Eltern ins Schlafzimmer zu rennen und sie mit lauten "Mama, Papa, der Weihnachtsbaum ist da!" Zu wecken. Dass sich die beiden gerade vor ein paar Momenten nach dem heimlichen Aufbauen und Schmücken hingelegt haben, war uns allen irgendwie egal (hoffe ich für sie zumindest) und so saßen wir mal wach, mal schlummernd dann gemeinsam am strahlenden Baum bis der Morgen kam und mit dem auch die ersten Weihnachtsfilme im Fernseher.

Ich liebe Traditionen und bestehe schon fast besessen darauf, dass diese eingehalten werden oder dass wir unbedingt ein paar eigene pflegen.


Heute lasse ich schon eine Woche vor Heiligabend den Baum von den Kindern schmücken, damit sie für eine halbe Stunde beschäftigt sind und wenn sie schlafen, versuche ich beim Schauen von Fantaghiró aus der ZDF- Mediathek Mamas Kartoffelsalat so gut wie möglich nachzumachen und schmecke ihn deshalb fünfmal ab und am nächsten Tag, nachdem er im Kühlschrank war, nochmal zweimal, er solle bloß meiner Kindheit so nah wie möglich kommen.

Zum feierlichen Abendessen nehme ich mir davon nur noch einen Klecks, wie meine Mama damals auch, die anderen sollen genug haben, den soll es schmecken und ich genieße.

Nach dem Auspacken der Geschenke stellen wir fest, dass bei dem Stadthaus vom Playmobil der kleinen alleinerziehenden Mama fürs Bad eine Toilettenpapierrolle fehlt, die ganze Familie sucht das kleine weiße Ding- ohne Erfolg. Letztendlich brechen wir die Suche gemeinsam lachend ab mit der Einsicht, dass es sich wohl um die Pandemie-Edition handelt.


Die Zaubermomente sind überall, selbst wenn man die Sauerkrautsuppe rauslässt, den Schnee hinterm Fenster vergebens pünktlich erwartet, die Suche aufgibt. Manchmal würde ich so gerne genießen können, das verzauberte Kind zu sein und dann strahle ich dabei, die anderen zu verzaubern."


***

Na, hast du die letzten Tage (mit)geschrieben?

Oder möchtest du schreiben und weißt nicht so recht, wo du anfangen sollst? Setzt du dir besondere Schreibziele für das neue Jahr oder möchtest du dich mit dem Schreiben überhaupt mehr beschäftigen, es regelmäßig anzugehen oder als Ventil in gedankenbeladenen Phasen nutzen?


Ich bin noch am Grübeln und es ist auch gut so. Obwohl das Schreiben zu meinem Job gehört, tue ich mich dieses Mal etwas schwer mit der Planung. Da kommt meistens das dabei rum, dass ich alles und am besten auf einmal möchte. Ein Roman schreiben 🤔, ein oder zwei Kinderbücher 💪 (wenn ich schon dabei bin 🤦‍♀️), ein weiteres Sachbuch übersetzen 🤨 und der eine oder andere Artikel ist auch schon in der Pipeline 😏... Alles klar. Wer kennt das? Dann streichle ich mir gedanklich über die Haare, um das übermotivierte Ich etwas abzubremsen, und versuche den Anfang zu finden. Das möchte ich dir auch raten.

Überleg dir, womit möchtest du anfangen und was dir am Anfang auch am meisten Spaß machen würde? Da ich nicht weiß, ob du schon ein Profischreiber oder eine Profischreiberin bist oder sich überhaupt erst in das kreative Schreiben stürzen möchtest (schreib mir das gerne an hallo@happyanstories.de), hier drei Möglichkeiten für wahrscheinlich alle:


TAGEBUCH/MORGENSEITEN

Ob du schon am Morgen oder lieber abends vor dem Schlafengehen ein Tagebuch schreibst, wird es dir sicherlich gut tun, deine Gedanken rauszulassen, zu sortieren oder eine Sammlung deiner Alltagsmomente (oder die deiner Kinder oder Enkelkinder) zu starten. Wenn du dich quälst jeden Tag was Interessantes und Spannendes zum Schrieben zu finden, wenn du das Gefühl hast, dass du deiner Emotionen auch mal satt hast, lass es mit der Regelmäßigkeit sein und notier dir lieber immer wieder während des Tages redebedürftige Themen, Beobachtungen, Verhaltensweisen, zu deren du dann (wenn Lust und Laune) in deinem Schreibselbstgespräch ein paar Zeilen fühlen kannst.

Bei der ursprünglichen Idee der Morgenseiten/Morning Pages (aus dem Buch von Julia Cameron DER WEG DES KÜNSTLERS) ist das besondere, dass du tatsächlich drei ganze DIN-A4-Seiten mit deinen Gedanken füllst, diese dann wegschmeißt und Kopf frei für die richtigen und wichtigen kreativen Ideen kriegst. Ich mache es phasenweise und dann genauso und muss sagen, es bringt Wunder.


LYRIK/ALLTAGSPOESIE

Dass ein tolles Gedicht heutzutage keine ABAB, AABB oder ABCB Reimstruktur haben muss (und ehrlich gesagt auch ziemlich sicher nicht hat), können wir uns denken. Dass es aber gar nicht so schwer ist, ein tolles Gedicht zu schreiben, würden schon eventuell nur die Wenigen behaupten. Es ist aber so und es lohnt sich, es auszuprobieren. Ich empfehle dazu eine gute Mischung aus: aus dem Fenster starren, Gedanke schweifen lassen, Lieblingsmusik anmachen und den Lyrics zuhören und hin und wieder lyrische Texte lesen (und jaaa, da gibt es selbst bei Instagram eine Menge davon). Danach traust du dich einfach und schreibst eine Zeile, dann eine zweite und so weiter. Silbenzählen sparst du dir, Punkt? Komma? Wie du magst... und ob du abstrakt schreibst, träumst und wuselst oder sehr konkret ein Gegenstand, eine Beziehung oder eine Situation beschreibst, das Gefühl kommt da raus (nein, kein Kitsch), die Erinnerungen, Parallelen, die Anregung... Versprochen 🤞


KURZGESCHICHTE/ROMAN

Eine Kurzgeschichte kann eine halbe Seite haben oder 30, ein Roman lässt sich auch nicht anhand der Seitenzahl definieren. Was in meinen Augen und nach meiner Erfahrung verbindet ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte. Du kannst einfach losschreiben, bitte 🤷‍♀️, aber ohne irgendeinen Plan kommst du nicht weiter. Du wirst dich mit den Charakteren beschäftigen müssen, selbst wenn diese so ziemlich genau an dir und deinem Umfeld angelehnt sind. Du wirst zumindest einen blassen Schimmer haben müssen, von wo bis wohin deine Geschichte verlaufen soll, womit du sie schmücken möchtest, welche Themen und Motive dir wichtig sind und wie du diese transportieren kannst. Und vor allem (ach, schon wenn ich darüber nachdenke, kribbelt es mir in den Fingern 💛), du wirst daran Spaß haben!

Es ist völlig egal, ob du davon überzeugt bist, dass dein Text für dich und die Schublade bestimmt ist, oder du deine Lebensansichten meisterhaft auf den Buchseiten darlegst oder versteckst und auf die Reaktion der Leser wartest, es besteht die Chance, dass deine Worte andere zum Lachen/Nachdenken/Tun bringen und das ist ziemlich genial. Oder?


Hiermit verabschiede ich mich für heute und hoffe, dass ich dir mit meinen Auslegungen dieser kreativen Schreiboptionen für den Jahresanfang viel Mut und Motivation geschenkt habe ✨


Happy Grüße,

Happy An


P.S.: Mein Neujahrsangebot (was aber auch sonst gilt 😉 zum Neujahr aber besser klingt 😅): Wenn du schon angefangen hast und Meinung, Anstoß oder anderen Blickwinkel brauchst, oder wenn du mehrere Ideen hast und nicht weißt, mit welcher es sich lohnt, sofort weiterzumachen, schick mir bis max.3 Seiten an hallo@happyanstories.de und ich melde mich bei dir mit kontruktivem Feedback und inspirativem Input zurück 👍

Comments