Alles Gute zum Buchgeburtstag Ein Wagnis für den Duke!
Sep 07, 2023 1:16 pm
Hallo, liebe Liebesroman-Leser!
Ich bin so aufgeregt, dass "Ein Wagnis für den Duke" heute in der Welt und in den Händen der Leser ist! Um das zu feiern, möchte ich eine meiner Lieblingsszenen aus dem Buch mit euch teilen.
Viel Spaß damit!
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Lady Tabitha stand auf dem Pfad vom Haus, neben den Rosen, die so rot wie ihr Haar waren. Er konnte die leuchtenden Locken gerade noch sehen, versteckt, wie sie hinter einem ausgefransten Strohbonnet waren.
„Guten Tag“, sagte sie.
„Was machen Sie hier?“
„Ich wurde eingeladen.“
„Das nehme ich an. Das war nicht meine Frage.“
„Sie sollten spezifischer sein.“
„Das sollte ich. Was machen Sie hier in diesem Garten, entfernt vom Rest der Feiernden? Was machen Sie hinter mir?“
„Ah. Ich verstehe. Viel besser dieses Mal. Ich habe Sie aufgesucht. Ich kam eigens hierher, um mit Ihnen zu sprechen.“
„Dann müssen Sie enttäuscht sein. Mir steht im Moment nicht der Sinn nach Konversation.“
Sie bewegte sich langsam vorwärts, ihre Hände ihren Rock fassend. „Sie wollten mir letzten Abend nicht antworten, und ich muss es wissen. Haben Sie vor, mein Geheimnis zu enthüllen, dem ton von meinem … Verhalten, von der Mutprobe zu erzählen?“
„Haben Sie letzte Nacht viel geschlafen, Miss Joggs?“
Sie runzelte die Stirn. „Sie kennen meinen wahren Namen.“
„Oder haben Sie an mich gedacht, während Sie sich in Ihrem Bett herumgeworfen haben?“
Sie versteifte sich. „Wollen Sie mich mit Gerede über Betten schockieren? Es wird nicht funktionieren.“ Sie schloss ihre Augen, beugte sich und schnupperte an den Rosen, atmete den Duft schwer ein und atmete aus, während sie sich aufrichtete und ihn abermals anschaute. „Sie sind ein barscher Mann, aber ich hoffe, Sie sind nicht grausam.“
Barsch? Mit sich selbst womöglich, aber mit denen in seiner Nähe? Sicherlich würden seine Mutter und sein Bruder ihn so nicht nennen. Und obwohl es ihn danach verlangt hatte, seinem Onkel gegenüber bei mehr als einer Gelegenheit die Stimme zu erheben, hatte er das nie getan.
„Sie waren besorgt“, sagte sie, „wegen der Gefühle der Frauen, die mich Ihnen wieder und wieder vorgestellt haben, und das nehme ich als gutes Zeichen. Sie möchten nicht zum Narren gehalten werden, aber Sie wollen auch nicht, dass andere diese Pein verspüren. Ich hoffe, Sie können ein ähnliches Mitgefühl für mich empfinden.“
„Sie? Die große Entwicklerin der Mutprobe?“
„Ich will nichts beschönigen, aber ich habe die Mutprobe nicht erfunden. Lillian ist auf die Idee gekommen und Jane verfeinerte sie, schlug vor, wir warten etwa eine Woche zwischen den Vorstellungen, damit kein Verdacht erregt wird. Das nützte augenscheinlich nichts. Gute Idee allerdings.“ Sie schaute auf den schmalen Gartenpfad herunter, kaute dabei auf ihrer Unterlippe. „Nein. Ich spreche überhaupt nicht von der Mutprobe. Ich bin gekommen, um mich vor Ihnen niederzuwerfen, eine Haltung der Demut anzunehmen, die ich normalerweise nicht annehme.“
„Ich habe keine Schwierigkeit damit zu glauben, dass Sie gewöhnlich nicht von demütiger Gesinnung sind.“
Sie wölbte eine elegante Augenbraue. „Ich werde vorgeben, das nicht gehört zu haben.“
„Für Ihren moralischen Charakter ist es wahrscheinlich am besten, dass Sie es hören.“
Ihre Augen verengten sich. „Sie sind schnell. Ich treffe nicht oft jene, die in einer Unterhaltung so schnell sind wie ich.“
Er hob eine Hand in ihre Richtung. „Sehen Sie, was ich meine? Ein Mangel an Demut. Vergessen Sie definitiv nicht, was ich zuvor sagte.“
„Ich werde vorgeben, das nicht gehört zu haben“, wiederholte sie. „Diskussionen über Demut sind nicht, warum ich hier bin.“
„Warum sind Sie hier?“
„Wir brauchen Geld.“ Sie drängte alle Worte zusammen, als wollte sie die Erklärung hinter sich bringen.
„Wer tut das nicht?“ Er studierte seine Fingernägel, als kümmerte es ihn nicht, was sie sagte.
„Mein Vater hat einen alten Titel, aber die Anwesen bringen in Sachen Geldmittel nicht viel ein. Ich studierte verschiedene Investitionen und beschloss, dass ich eine gefunden hatte, die unser jährliches Einkommen verdreifachen würde. Ich investierte, und der Scharlatan machte sich mit all unserem Geld aus dem Staub. Nun leben wir von dem, was wir heimlich verkaufen können. Die Familienporträts müssen als nächstes gehen, und es ist meine Schuld.“ Sie zog mit ihrem Zeh eine Linie in die Erde und rieb sie dann heraus. „Ich muss heiraten, und zwar gut, ansonsten werden meine Schwestern nicht in der Lage sein, überhaupt zu heiraten. Es gibt drei von ihnen. Sprich Schwestern. Zwei hätten inzwischen debütieren und verheiratet sein sollen, aber unsere Mutter starb vor acht Jahren.“
„Eine traurige Geschichte, da bin ich mir sicher. Möchten Sie sonst noch etwas hinzufügen, um das Pathos zu steigern, bevor ich zu Wort komme?“ Er zuckte beinahe zusammen. Das war barsch. Er hätte das nicht sagen sollen.
Ihr Kiefer verkrampfte sich und ihre Lippen wurden dünn. Zweifellos biss sie die Zähne um ihre scharfe Zunge herum zusammen. „Wenn Sie im ton die Nachricht meiner Mutprobe verbreiten, werde ich ruiniert sein, und meine magere Möglichkeit, einen Ehemann zu finden und diesen Schlamassel zu beheben, in den ich meine Familie gebracht habe, wird gänzlich verloren sein. Sie halten nicht nur mein Schicksal in Ihren Händen, Euer Gnaden. Sie halten das Schicksal meiner Familie.“ Ihr Körper wurde schlaff, als hätte das Gewicht ihrer Fehler schließlich jedes bisschen Stolz aus ihr geschlagen.
Er kannte dieses Gefühl, und Mitgefühl stach ihn wie die Dornen einer Rose. Aber Mitgefühl für ein Fräulein wie dieses, das solche Fehler machte, war unberechtigt.
„Sie sind töricht“, blaffte er.
Sie reagierte gereizt. „Ein Kind?“
„Wie Sie sagen. Mit Ihren Mutproben und Ihren unkundigen Investitionen.“
Sie stand erhobenen Hauptes da, ihr Stolz kam wieder zum Vorschein. „Ich bin kein Kind und ich verstehe die Auswirkungen meiner Handlungen absolut gut, und ich beweine sie. Ich schelte mich selbst. Für die Investition und für die Mutprobe. Es war nicht nett von mir. Ich versuche, es in Ordnung zu bringen. Sie sind ein Rüpel.“ Sie schritt von ihm weg, dann wieder zurück. „Nein, mehr als das. Sie sind ein Feigling.“
„Ein Feigling.“
Sie nickte. „Ja. Ich denke, alle Männer wie Sie sind das.“
„Haben Sie einen Grund für solche Meinungen?“
„Nur, dass keiner von Ihnen ist, wer Sie wirklich sind. Sie sind ein Titel und das ist es auch schon. Was wollen Sie?“
Er blinzelte.
„Kommen Sie! Erzählen Sie es mir. Was wünschen Sie sich?“
Er blinzelte erneut.
Sie schnaubte. „Sie wissen es nicht.“
Rose Hall. „Eine Herzogin“, bellte er.
Sie zuckte zusammen. „Ah. Selbstverständlich. Sie sind selbst auf dem Markt. Oder eher, Sie sehen den Markt nach dem richtigen Exemplar durch. Wie ist sie?“
„Das muss ich Ihnen nicht sagen.“
„Wie Sie möchten. Ich bin sicher, Ihre Anforderungen sind gewiss enggefasst.“
Er schritt vorwärts, bis er direkt vor ihr stand. „Und Sie haben keine enggefassten Anforderungen? Erzählen Sie mir, wäre ein Mann ohne Geld in Sie verliebt, und Sie in ihn, würden Sie ihn annehmen? Ich wage zu sagen, seine Unfähigkeit Ihren Anforderungen für den perfekten Ehemann zu entsprechen, würde ihren Weg zu einem handfesten Neinführen. Was sonst steht auf Ihrer Liste? Jung und gutaussehend, zweifellos. Wir haben Ihren Mangel an Demut immerhin bereits festgestellt. Überdies mit Titel. Sie wollen alles. Nicht wahr, Miss Pickles?“
„Sehen Sie vom Gebrauch dieses abscheulichen Namens ab!“ Sie erhob sich auf ihre Zehen, brachte ihre funkensprühenden Augen näher zu seinen, über ihr Gesicht, das wie ein Rosenblatt war, kroch ein Hohnlächeln. „Jung, gutaussehend, reich und mit Titel. Ja, das wäre ein ganz schön gelungener Streich. Eine Heirat mit einem solchen Mann würde jedes meiner Probleme lösen.“ Sie senkte sich wieder auf ihre Fersen und holte Luft. Sie blieb absolut regungslos, als hätte sie vergessen, wie man atmet, wie man sich bewegt. Dann neigte sie ihren Kopf zur Seite und klopfte sich aufs Kinn. „Wissen Sie … diese Beschreibung passt perfekt zu Ihnen. Womöglich sollte ich Sie heiraten.“
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Viel Spaß beim Lesen!
Charlie Lane