Autorin auf Schreibentzug: News vom Lande
Aug 11, 2023 1:35 pm
Autorin auf Schreibentzug: News vom Lande
Diesen Spruch mit dem Hahn und dem Mist gibt es ja in zig unterschiedlichen Variationen. Aktuell fällt mir morgens immer dieser ein, wenn mich der Hahn der Nachbarn weckt:
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, weißt du, dass du im Urlaub bist.
Nur dass ich hier nicht im Urlaub bin, sondern seit Kurzem zu Hause.
"Hier" ist die kleine Stadt (ja, Stadt, darauf legen die Einwohner wert, schließlich hat man seit 1376 Stadtrecht) Wanzleben mitten in der Börde (eigentlich im Speckgürtel von Magdeburg, aber das hört man hier auch nicht so gern, man ist ja eigenständig ;o)).
Der Umzug von Berlin hierher war und ist mir eine Herzensangelegenheit, denn ich muss gestehen, dass das Großstadtleben einfach scheiße ist für Familien mit kleinen Kindern. Die Mieterhöhungen übersteigen seit Jahren die Lohnsteigerungen (tatsächlich steigt da in Berlin gar nichts, und wir haben bis zum Schluss zu viert in einer winzigen 3-Raum-Wohnung gehaust, weil wir uns die Miete für eine Vier- oder gar Fünfraumwohnung nicht leisten konnten). Dazu kommen Schulhof-Messerstechereien, Schießereien auf dem Rummel und am Lieblingseiswagen, benutzte Heroinspritzen auf dem Spielplatz ... die Liste ist lang. Hier im beschaulichen Wanzleben hingegen mieten wir nun ein großes, 2-stöckiges Haus mit 8,5 Zimmern und einem riiiiiiesigen Garten - und zahlen denselben Mietpreis wie vorher in Berlin. Schule und KITA/Späthort sind nur jeweils 5 Gehminuten entfernt (vorher bin ich jeden Tag 45 Minuten hin und noch mal 45 Minuten wieder zurück geradelt, und natürlich lagen KITA und Schule in entgegengesetzten Richtungen, sodass mein Freund und ich uns die Wege teilen mussten). Hier können die Kinder den ganzen Tag gefahrlos im Garten herumrennen, und meine liebe Magdeburger Verwandtschaft wohnt nur 10 Autominuten entfernt. Ja, die Nachbarin ist neugieriger als Miss Marple, und nein, es gibt hier keinen Bio-Supermarkt. Aber dafür schafft es auch kein Einbrecher ungesehen an "Miss Marple" vorbei, und die Bio-Gurken, Johannis- und Himbeeren haben wir jetzt im eigenen Garten. Kurzum: Ich fühle mich hier pudelwohl. (Und falls du Himbeeren auch so gern magst wie ich - es sind meine Lieblingsbeeren - empfehle ich dir den neuen Roman meiner lieben Autorenkollegin Karin Koenicke: "Himbeerliebe".)
Einziger Wermutstropfen: Es dauert eben, so ein großes Haus einzurichten (und einen so großen Garten in Schuss zu halten). Darum habe ich seit dem Kistenpacken kein Wort mehr auf meinem Laptop geschrieben - außer jetzt für diesen Newsletter. Aber das ist ja schon mal ein Anfang, nicht?! ;o)
Tatsächlich haben mich noch mehr Ereignisse vom Schreiben abgehalten. Denn genauso unbeständig wie das Juli- und Augustwetter war auch mein Privatleben. Im Juli ist ein guter Freund (mein ehemaliger Chef) tödlich verunglückt, was mich mitten im Kistenpacken völlig unvorbereitet traf. Vielleicht kannst du dir den Gefühlscocktail vorstellen, in dem ich zwischen unendlicher Trauer um meinen Freund und riesiger Vorfreude auf unseren bevorstehenden Umzug, gemischt mit entsprechend viel organisatorischem Stress vorstellen?!
Und dann hat mich Ende Juli noch die Auflösung einer meiner liebsten Punk-Bands in ein weiteres Tief gestürzt. Denn die Gründe für die Trennung haben mich persönlich hart getroffen. Du hast vermutlich von dem ganzen Rammstein-Skandal gehört, und na ja, was soll ich sagen, ich fand Till Lindemann schon immer einen absolut ekelhaften Typen und das Gebaren der Band nicht nur grenzwertig, sondern bereits seit Jahren untragbar. Daher hat mich nichts von dem überrascht, was im Juni ans Licht gekommen ist.
Aber Anti-Flag ist eine Band, die ich verehrt und geliebt habe, weil sie sich seit ihrer Gründung öffentlich und vehement für Frauenrechte und ein gewaltfreies Miteinander stark gemacht hat. Auf jedem fucking Konzert gab es politische Statements der einzelnen Bandmitglieder. Ich habe sie selbst im Juni noch live gesehen und für ihre bewegenden Ansagen zwischen den Songs gefeiert. Und auch wenn ich nie ein Frontsänger-Girl war (mein Herz schlägt ja bekanntermaßen für Gitarristen ;o)), kann ich immer noch nicht begreifen, wie es möglich ist, dass ein Mann, der auf der Bühne propagiert, Frauen zu respektieren und zu schützen, privat genau das Gegenteil tut. Diese Nachricht hat mich tief erschüttert, denn wir reden hier nicht nur von Missbrauchsvorwürfen, sondern von Missbrauchsvorwürfen gegen einen Mann, dessen Band und der selbst das Vorbild einer kompletten Szene war. Einer alternativen Szene, deren Ideale er mit seinem Verhalten nicht nur verraten, sondern mit Füßen getreten hat.
Gruppenzugehörigkeit ist eins der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse, und ich habe mich in der Punkmusik-Szene immer sicher, verstanden und angenommen gefühlt. All das hat mir Justin Sane in diesem Sommer genommen. Ein großer Teil meiner Selbst - alles, was ich mit dieser Gruppe, diesen Menschen und ihren Werten verbinde und geteilt habe - schwebt jetzt schwerelos im Raum. Ich habe einen wichtigen Ankerpunkt verloren, bin vom Glauben an das Gute abgefallen, weiß nicht, wohin mit all der Wut und Enttäuschung, denn genau diese Gefühle hat diese Szene mit ihrer Musik immer so perfekt abgefangen. Und jetzt ist da einfach nur noch ein großes Loch und ein noch größeres Fragezeichen. Misstrauen, wo eigentlich Vertrauen sein sollte. Angst, wo eigentlich Sicherheit sein sollte. Unverständnis, wo eigentlich Zustimmung, Sympathie und Anteilnahme sein sollten. Vielleicht kannst du das nicht verstehen, aber für mich fühlt sich das an, als wäre meine komplette Familie von einem auf den anderen Tag gestorben - oder schlimmer noch: als hätte sie mir jahrelang Liebe vorgegaukelt und würde nun ihr wahres hässliches und zerstörerisches Gesicht zeigen.
So gesehen trauere ich gerade doppelt. Um meinen lieben Freund Mikko, der seine Frau und zwei Kinder im Alter meiner eigenen hinterlassen hat. Und um meine Wahlfamilie, die all meine Ideale verraten hat.
Okay, das war jetzt leider ziemlich deprimierend (aber das kann man auch einfach nicht schönreden, sorry). Trotzdem gab es in diesem Sommer auch einige Lichtblicke, große und kleine. An denen halte ich mich fest. Die geben mir die Kraft weiterzumachen. Ein großer Lichtblick war neben unserem Umzug der Besuch meines Bruders mit seiner Familie aus Mexiko, bei dem ich zum ersten Mal meine dreijährige Nichte in den Arm schließen konnte. Fun fact (oder eher "Fan fact" für alle, die meine L.A. Rockstars lieben): Meine Nichte heißt Libertad und hat die Inspiration zu Libby, einer meiner liebsten Nebencharaktere in dieser Buchreihe, gegeben (Libby heißt ja eigentlich Liberty). Außerdem hat Libertad auch den Geburtstag von Indie (Independence, die Tochter von Davian) inspiriert, denn Libertad ist am mexikanischen Nationalfeiertag geboren - und Indie eben am amerikanischen. (Kurzer Einschub: Wenn du Libby noch nicht kennengelernt hast, bekommst du hier und hier die Chance dazu.) Auch wenn der Familienbesuch letztendlich nur über 3 Tage ging, habe ich viele wahnsinnig wichtige und gute Gespräche mit meinem Bruder geführt. Davon werde ich mit Sicherheit noch lange zehren, denn tiefsinnige Gespräche geben mir weitaus mehr Energie als ein Nutella-Brot. Außerdem habe ich aus diesen Gesprächen auch jede Menge neue Inspirationen für lustige Romanszenen gezogen - denn ja, wir haben auch viel gelacht, zum Beispiel über die WG-Besichtigung, bei der das erste, auf das die potentielle Mitbewohnerin meinen Bruder hingewiesen hat, war, dass die unterste Tiefkühlschublade konstant reserviert ist, und zwar für tiefgekühlte Mäuse - die Leibspeise ihrer Schlange. (Guckst du auch gerade so angewidert wie ich, als mein Bruder diese Story zum Besten gegeben hat? xD)
Auch wenn ich diesen Sommer also nichts geschrieben habe, habe ich doch immerhin einen ganzen Koffer voller neuer Schreibideen gesammelt, die ich irgendwann in Form einer witzigen oder auch dramatischen Romanszene auf dich loslasse. Und wenn hier in Kürze (ein neuer) Alltag einkehrt, werde ich auch wieder regelmäßig in die Tasten hauen, um endlich die hochemotionale CEO-Lovestory zu beenden, die ich noch dieses Jahr veröffentlichen möchte.
Bis dahin habe ich wieder einige Lesetipps von lieben Kolleginnen für dich. Im Angebot sind diesmal: ein heißer Rockstar und zwei kämpferische CEOs.
In "Fateful Night with a Rockstar" von Katie McLane hat Summer vor Jahren eine unvergessliche Karibiknacht mit einem Fremden verbracht, der sich danach als der Rockstar Brooks Montgomery entpuppte. Nun, Jahre später, steht sie vor der Aufgabe, dessen ramponiertes Image zu retten. Doch Brooks ist nicht nur berühmt für seine Musik, sondern auch für sein unwiderstehliches Auftreten – und das Knistern zwischen ihnen ist intensiver denn je. Zwischen dem Verbotenen und der Versuchung entfaltet sich eine Geschichte voller Leidenschaft und Geheimnissen. Hol dir diese fesselnde Rockstar Romance für nur 3,99 € (KLICK AUFS BILD):
Riley Flowers hat mit "Not So Perfect Hero" einen Liebesroman für dich im Gepäck, der mit dem vermeintlichen Happy End erst so richtig anfängt: Darin lernt Lilian durch einen Zufall den scheinbar unverbindlichen Milliardär Jake Conway kennen, der sich unerwartet in sie verliebt. Doch zwischen mutigen Rettungsaktionen, Hochzeit und einem Baby ziehen düstere Wolken am Horizont auf, als Jakes dunkle Geheimnisse das junge Liebesglück bedrohen. Du stehst auf Helden hinter brüchigen Fassaden? Dann ist dieses E-Book genau das richtige für dich! Aktuell erhältlich zum Einführungspreis von nur 99 Cent (KLICK AUFS BILD):
Und zum Schluss habe ich noch eine CEO-Lovestory von Anja Langrock für dich: In "The CEO Bet: Knistern in Schottland" lässt sich der Unternehmer John Connelly auf die Herausforderung ein, innerhalb von neun Monaten die Liebe seines Lebens zu finden. Als Sophie, die Ex-Freundin seines Bruders, plötzlich als seine Assistentin auftaucht, erwacht zwischen ihnen eine explosive Anziehungskraft. Doch nachdem John erfährt, dass sein Bruder um sie kämpfen will, steht er vor einer höchst emotionalen Wahl. Ober er sich für familiäre Loyalität oder die Aussicht auf wahre Liebe entscheidet, erfährst du, wenn du dir das E-Book für nur 99 Cent bei Amazon holst (KLICK AUFS BILD):
Viel Spaß beim Lesen und ganz viel Sonnenschein!
Deine Aaliyah